Portishead – Magic Doors
Nach scheinbarer Auszeit auf Ewigkeit haben Portishead letztes Jahr mit ihrem Album „Third“ überrascht. Deutlich düsterer als die Vorgänger ausgefallen, kalt und maschinell. Die Stimme Beth Gibbons‘ hat das eisige „Machine Gun“ und das in Reih und Glied marschierende „We Carry On“ auf diese Ebene unbestreitbarer Faszination gehievt, auf die auch „Magic Doors“ hin will.
Gemeinsam mit „The Rip“ ist es der vielleicht nachvollziehbarste Song auf „Third“, agiert über weite Strecken relativ logisch und warm, scheint aus einer gewissen Lethargie zu erwachen. Das Störsignal lässt kurz hellhörig werden, dann wird Gibbons von einem durchaus organischen Drumloop, gespenstischen Synthis und einem überaus warmherzigen Keyboard getragen. Letzteres verleiht diesem Song eine gewisse Form, Farbe und Anstrich, ja sogar einen Hauch Pop. Ein kurzes Break, in dem scheinbar eine Trompete durch den Fleischwolf gedreht wird, holt einen aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das hier sind immer noch Portishead und das hier ist immer noch experimentelle Scheiße. Allerdings heißer Scheiß, um nicht magisch zu sagen.
3,5/5 | Download-Single
VÖ: 13.01.2009
Island Records (Universal Music)
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