Klez.e – Wir ziehen die Zeit

(c) Loob Musik

Die Zeiten ändern sich. Längst haben sich Klez.e von jeglichem Delbo-Hintergrund frei gemacht. Tobias Siebert und Mannschaft haben sich auf ihrem Drittling „Vom Feuer der Gaben“ endgültig von jeglichen Genre-Scheuklappen frei gemacht. Deutschprachige Indie-Mucke, eine kräftige Prise Rock, dazu ein Hauch von Pop und Electro. Vorab zeigt der Album-Opener „Wir ziehen die Zeit“, wohin die Reise geht.

Mechanisch legt der Fünfer los, wenn ein etwas komplizierter Drum-Pattern auf den schneidenden Bass trifft. Die Gitarren geht hier zunächst beinahe unter. Sieberts Stimme schwebt leichtfüßig darüber, klingt verliebt und verträumt. Im Refrain werden die Leinen bedingt los gelassen. Es sind nur kleine Dinge, wie zum Beispiel ein minimal abweichender Rhythmus und die Hinzunahme des Keyboards, die den Hauptteil erkennen lassen. Schnell ist er wieder vorbei, das sehnsüchtig besungene Zentrum dieses Songs. Nach der zweiten Wiederholung wird es sogar beinahe psychedelisch, doch so ganz wird man die Schönheit nicht los. Die B-Seite „Das Ende“ hingegen drückt ordentlich auf die Tube, rockt ordentlich und ausschweifend. Tocotronic lassen grüßen für diese großartige Hymne, die sich ebenfalls einen Platz auf dem Album gehört hat. „Wir ziehen die Zeit“ aber ist ebenfalls mehr als hörenswert. Electro-Pop, Indie Rock – was auch immer. Hält das Album das hier gegebene Versprechen auch nur annähernd, sollte der endgültige Durchbruch – Klez.e werden mittlerweile von Universal vertreiben und promotet – reine Formsache sein.

4/5 | Download-Single
VÖ: 02.01.2009
Loob Musik (Universal Music)
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