Pain feat. Anette Olzon – Follow Me

Pain

Wird es im Leben zu eintönig, erschafft sich ein Musiker Nebenprojekte. So geschehen beim schwedischen Songwriter Peter Tägtgren, eigentlich Frontman der Death-Metaller Hypocrisy. Er folgt hier mit Pain seinem Trieb nach angenehm harten Industrial-Rock. 1996 erschien das selbstbetitelte Debüt. Geschrieben, arrangiert und alle Instrumente selbst eingespielt – eine One-Man-Show. Der heimische Durchbruch erfolgte 2000, ehe fünf Alben später langsam auch der Rest Europas aufmerksam wurde. Man tourte mit Nightwish und „Psalms Of Extinction“ schaffte gar den Einstieg in die deutschen Albencharts. Mittlerweile ist Pains sechstes Studiowerk „Cynic Paradise“ auf dem Markt. Auf diesem erklingt krachender Industrial-Metal, etwas experimenteller sowie noch eine Spur elektronischer.

Während Tägtgren bei Live-Auftritten freilich Unterstützung in der klassischen Besetzung bekommt, hatte er sich für das aktuelle Album zudem einen Gaststar ins Studio geholt: Anette Olzon von Nightwish. Ihr Gesang ist unter anderem auf der Pre-Tour-Single „Follow Me“ zu hören. Anders als bei der Albumversion tritt Tägtgren im Radiocut nur instrumental in Erscheinung. Höchst infektiös bläst die Nummer zur Attacke. Ihr entgegen steht eine brachiale Wand aus Gitarrenriffs und fundamentalen Flächen elektronischer Art. Sie weiß zu widerstehen. Und Anette sich mit ihrer hellen, schnörkellosen Stimme mehr als nur im tosenden Sturm zu behaupten. Sie führt ihn, sie erweckt ihn zum Leben, lässt ihn sich abschwächen. Er folgt ihr einfach. Dort ein Solo, hier ein Break, das eingängig-geradlinige „Follow Me“ funktioniert prächtig. Und wer mag, kann Pain ja ebenfalls auf seine D-Tour im Frühjahr ’09 folgen.

3,5/5 | DL-Single | 09.01.2009
Nuclear Blast (Warner)

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