Metallica – All Nightmare Long
In der Riege der großen Rock-Releases 2008 stechen Metallica neben AC/DC und Guns N‘ Roses klar heraus. Auf „Death Magnetic“ kehren sie zurück zu den deutlich komplexeren, thrashigeren Arrangements der 80er, ohne auf die Moderne zu verzichten. Wo die Produktion schwächelt, brennt sich das Songmaterial ein. Für „All Nightmare Long“ reicht es nun auch zu einem anständigen Single-Release in gleich mehreren Editionen.
Erneut wird weder für’s Radio noch für die Video-Version gekürzt, wie das bei „St. Anger“ der Fall war. In seiner vollen achtminütigen Pracht dröhnt „All Nightmare Long“ aus den Boxen. Beinahe zwei Minuten lang wird instrumental aufgebaut, dann stürzen sich Hetfield und Konsorten in eine Achterbahn von Strophe, einer Art Tour de force. Dennoch, den Refrain kann man beinahe mitsingen, ist hymnisch ausgefallen, peitscht dennoch voran. Im Mittelteil lässt sich Hammett zu zahlreichen kleineren Soli hinreißen, instrumental ist einiges los. Die „Justice“-Komplexität trifft auf „Load“’sche Elemente, dazu kommen Lyrics im Geiste von „Enter Sandman“. Kein Wunder, dass die WWE diesen Track als Titelsong für das PPV-Event „No Mercy“ ausgewählt hat.
Besonders bemerkenswert ist neben der aufwändigen Collector’s Edition mit zwei CD-Singles und einer DVD auch das Video, das gänzlich ohne Metallica auskommt. In einer Mischung aus getürkten Militär-Archiv-Aufnahmen und Real-Comic geht es um Kommunisten, Zombies und Sporen in einer apokalyptischen Vision par excellance. Wer braucht da schon Weihnachtsfrieden?
4/5
VÖ: 12.12.2008
Vertigo Records (Universal Music)
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