Deathstars – Death Dies Hard
Ernst genommen wurden die Deathstars jenseits der schwarzen Szene bisher nicht wirklich. Außenstehende Magazine und Schreiberlinge äußerten sich teils doch eher amüsiert angesichts der durchaus abnormen Bandoptik, auch die musikalische Verwurzelung wurde ab und an aufs Korn genommen: Nicht ironisch genug für Rammstein-Verhältnisse, nicht grotesk genug für Marilyn Manson-Vergleiche. Mag man möglichweise so auslegen – dennoch hat die Band aus Stockholm einiges auf dem Kasten, bandinterne Hits wie „Synthetic Generation“ oder „Cyanide“ erweisen sich bei näherer Betrachtung als höchst eingängige Werke, die geschickt im Zwischenraum zwischen Industrial und Gothic Rock agieren und dazu eine schmonzig-dicke Lasur Glam aufgelegt haben. Ganze drei Jahre mussten die Fans der Truppe nun auf neues Material warten – die gute Nachricht vorweg: 2009 gibt es musikalischen Nachschub.
Das neue „Night Electric Night“ steht im Januar bevor, uns erwartet laut Labelankündigung ein dunkler Bastard, der auf verstörend romantische Weise der Kombination aus Depression, Tod, Sex und Rock huldigt. Im Vergleich zu den vorherigen Werken haben die Deathstars ihr Liebe zum düsteren Rock weiter ausgebaut, was sich hörbar zu Lasten der Industrial-Färbung auswirkt. Die erste Single des neues Albums, „Death Dies Hard“, wandelt bereits auf den vertieften Pfaden, die Band kombiniert in nach wie vor bester Manier die Essenz aus manischer Melancholie mit unglaublich eingängigen Melodiefolgen. Musikalisch erinnert das Ganze ein wenig an die 69 Eyes – was aber nicht negativ zu werten ist. Die tiefdunkle Stimme von Andreas „Whiplasher Bernadotte“ Bergh versinnbildlicht die teils lasziv vorgelebte Ironie, über allem schwelt der zwielichtige Dunst von Sein und Schein. Die Band liefert ein Gesamtwerk, das einen sofort in seinen Bann zieht und so schnell nicht mehr loslässt. Somit ist „Death Dies Hard“ keine große Überraschung – vielmehr ist es die kontinuierliche Fortführung der bandeigenen Vision. Und die kann nach wie vor beeindrucken.
Wertung: 3,5/5 (DL)
VÖ: 2.1.09
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Lächerlich.
Sicherlich nicht der beste Track auf „Night Electric Night“, aber durchaus charmant. Mich begeistert vor allem „Via The End“.