The Glam – All The Universe

Vergessen wir mal eben die Hamburger Schule und lassen eine Band aus der Hansestadt dem großen, glamourösen Rock der 1970er frönen. The Glam orientieren sich vor allem an David Bowie und T.Rex, der Bandname ist also Programm. Der eine oder andere wird sie bereits als Vorband von Cinema Bizarre kennen, die ganz locker an die Wand gerockt wurden. Anfang 2009 erscheint das Debütalbum, das neben der bereits bekannten Single „Join The Spectres“ auch das brandneue „All The Universe“ mit im Gepäck hat.

Erst einmal taucht dezente Verwunderung auf – sind das wirklich Muse-Synthis. Nun gut, der „Black Holes“-Sound würde auch perfekt in die Glam-Ecke passen. Während der Strophe werden die Herren noch nicht so richtig warm, treten aber ganz unerwartet einen gigantischen, alles umarmenden Refrain los, lawinenartig und beinahe herzlich. Hallo, ihr Briten. Habt ihr das gehört? Auch „Join The Spectres“ darf nicht fehlen, ist beinahe sleazy und würde Marc Bolan verdammt viel Freude bereiten. „The Island“ ist recht anständig, doch das wirkliche Highlight ist „Melody“. Beinahe rasant, eine Spur punkig und doch von beinahe zuckrig-süßer Klebrigkeit gezeichnet – bezaubernd, fast schon zeitlos.

The Glam machen sich mit „All The Universe“ sicherlich wieder viele Freude, präsentieren ihr Gespür für packende Melodien, Sexyness und Nostalgie ohne Katerstimmung. Die deutsche Antwort auf T.Rex und Muse steht in den Startlöchern.

4/5
VÖ: 14.11.2008
PIAS Germany (Rough Trade Distribution)
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