Celine Dion, Sarah McLachlan, Katie Melua – Best-of-Check

Das letzte Quartal eines Jahres mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft ist in der Musikbranche gemeinhin bekannt für eine auffallend hohe Dichte an Best-of-Alben. Allein in der zweiten Oktoberhälfte dieses Jahres präsentiert uns eine ganze Reihe von Sängerinnen neue Zusammenstellungen ihrer größten Hits. Drei durchaus verschiedene, aber allesamt verdammt erfolgreiche Ausnahmetalente – Balladen-Königin Celine Dion, Folkpop-Ikone Sarah McLachlan sowie Mike Batt-Entdeckung Katie Melua – stellen sich dem Best-of-Check.

Celine Dion – My Love: Essential Collection

Die Künstlerin: Zu Celine Dion muss nicht mehr viel gesagt werden. Spätestens seit ihrem preisgekrönten „Titanic”-Titelsong „My Heart Will Go On” ist die gebürtige Kanadierin ein Weltstar. Wobei sie zum Zeitpunkt ihres ganz großen Durchbruchs bereits seit zehn Jahren im Geschäft war. 1988 holte Celine Dion nämlich beim – damals noch – Grand Prix d’Eurovision de la Chanson den Sieg, und verkaufte in den darauffolgenden zwanzig Jahren nicht nur sagenhafte 200 Millionen Platten, sondern landete auch ohne Zweifel genug Hits für ein Best-of.

Das Beste: Tatsächlich, in Sachen Hitdichte lässt „My Love – Essential Collection” keine Wünsche offen. Von früheren Erfolgen wie „Think Twice” über „My Heart Will Go On” bis hin zum 2007er „Taking Chances” sind Dions Meilensteine nahezu komplett vertreten. Zwar überwiegen ihre charakteristischen Balladen, doch Midtempo-Popsongs wie „That’s The Way It Is”, „I’m Alive” oder der Dance-Mix von „I Drove All Night” sorgen für Abwechslung. Wem die ganz großen Hits hier noch nicht reichen, sollte zur „Ultimate Essential Collection” greifen, die auf einer zweiten CD noch weitere 18 Titel der Sängerin enthält.

Der Kaufanreiz: Bei eingefleischten Fans der Sängerin dürfte sich die Begeisterung über das neue Best-of dennoch in Grenzen halten. Zwar sind seit der letzten Hitsammlung „All This Way” lange neun Jahre vergangen, doch der Umfang der exklusiven Titel beschränkt sich auf eine Liveversion ihrer neuen Single „My Love” (eine Auskopplung aus „Taking Chances”) sowie dem unveröffentlichten, aber recht unspektakulären „There Comes A Time”. Dem neutralen Käufer werden Hits en masse geboten, wer jedoch Celine Dions Alben besitzt, kann auf „My Love – Essential Collection” getrost verzichten.

VÖ: 31.10.2008
Columbia (Sony BMG)
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Sarah McLachlan – Closer: The Best Of Sarah McLachlan

Die Künstlerin: Sarah McLachlan stammt genau wie Celine Dion aus Kanada und startete ihre Karriere ebenfalls vor zwanzig Jahren. Im Gegensatz zu ihrer Landeskollegin ist sie in Deutschland jedoch noch immer vergleichsweise unbekannt und eher in Insiderkreiser geschätzt. In Nordamerika ist McLachlans Erfolg dennoch enorm: Mit ihren Alben räumt sie haufenweise Edelmetall-Auszeichnungen ab, dazu gewann sie bereits mehrere Grammys. Hierzulande landete sie 2000 zusammen mit dem Projekt Delerium und den Trance-Mixes des Titels „Silence” in den Top 20.

Das Beste: Auf zwei Silberlingen wählte Sarah McLachlan höchstpersönlich ihre Favoriten der letzten zwei Jahrzehnte aus. „Closer: The Best Of Sarah McLachlan” ist chronologisch angeordnet, womit man die Entwicklung der Singer/Songwriterin noch einmal in kompakter Form verfolgen kann. Von ihren Anfängen in den späten Achtzigern mit Songs wie „Vox” über das beliebte „Angel” bis hin zu „Fallen” vom letzten regulären Album „Afterglow”. Das erwähnte „Silence” ist im aktuellen Clubremix von Niels van Gogh vs. Thomas Gold ebenfalls vertreten. Mag ein Stilbruch sein, gehört aber auf jeden Fall dazu.

Der Kaufanreiz: Abgesehen davon, dass es sich um das erste Best-of-Album in McLachlans 20-jähriger Karriere handelt, enthält „Closer: The Best Of Sarah McLachlan” auch zwei neue Songs: das hinreißend melancholische „U Want Me 2” sowie das etwas blassere „Don’t Give Up On Us”. Bei 28 Tracks ist das wahrlich nicht viel, dennoch wird dem deutschen Hörer ein Großteil der 2 CDs unbekannt sein. Das Best-of ist daher eine gute Gelegenheit, die Musik der Sängerin näher kennenzulernen, ihre Fans hätten sich wahrscheinlich mehr neues Material gewünscht. Eine hörenswerte Zusammenstellung ist es trotzdem.

VÖ: 17.10.2008
Arista (Sony BMG)
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Katie Melua – The Katie Melua Collection

Die Künstlerin: Anders als Celine Dion und Sarah McLachlan blickt die 24-jährige Katie Melua noch auf eine verhältnismäßig kurze Karriere zurück. Ein als „Collection” getarntes Best-of nach überschaubaren drei Alben kommt daher vielleicht überraschend. Das bisherige Schaffen der von Musiklegende Mike Batt entdeckten gebürtigen Georgierin ist trotzdem beachtlich: ihre Longplayer „Call Off The Search” (2003), „Piece By Piece” (2005) und „Pictures” (2007) waren allesamt Bestseller und speziell in den deutschen Charts echte Dauerbrenner.

Das Beste: Ihr bis dato größter Hit „Nine Million Bicycles” darf auf „The Katie Melua Collection” natürlich genauso wenig fehlen wie die nicht weniger charmanten Singles wie „The Closest Thing To Crazy” oder „If You Were A Sailboat”. Die Auswahl an Best-of-Material ist allerdings begrenzt und so trifft man nur nicht auf Hits (wie etwa bei Celine Dion), sondern auf den ein oder anderen Albumtrack. Leider stellt man insgesamt fest, dass uns Katie Melua bislang nur eine Facette gezeigt hat – ihren charakteristischen, aber eben oft gleichförmigen Blues-Pop.

Der Kaufanreiz: Hier kann „The Katie Melua Collection” punkten. So gibt es auf der CD eine ganze Reihe unveröffentlichter Stücke: etwa die UK-Nr. 1 „What A Wonderful World” (ein Duett mit der verstorbenen Eva Cassidy) oder drei komplett neue Songs, darunter das erstaunlich flotte „Two Bare Feet”. Damit noch nicht genug: Die enthaltene DVD mit einem 90-minütigen Mitschnitt des 2008er-Livekonzerts in Rotterdam und interessanten Backstage-Einblicken dürfte insbesondere für die zahlreichen Fans ein Schmankerl sein und rechtfertigt das auf den ersten Blick überflüssige Best-of in jedem Fall.

VÖ: 24.10.2008
Dramatico (rough trade)
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