Wayne Jackson – The Long Goodbye
Beim Namen Wayne Jackson dürfte es bei Dance-Fans klingeln. Der Brite ist die Stimme von Paul van Dyks Single „The Other Side“, hat sich bereits die Bühne mit Oasis geteilt und am Soloalbum Bela Bs mitgeschrieben. Dazu war er Mitglied der Liveinkarnation von Los Helmstedt. Aktuell präsentiert er sein Soloalbum „The Long Goodbye“, das vor allem von britischen Vorbildern geprägt wurde.
Die beiden Singles „Glorious“ und „Shine On“ symbolisieren perfekt die Symbiose von Britpop Marke Snow Patrol und sehnsüchtig-elaboriertem Songwriting (U2, anybody?), das sowohl das Radiopublikum also auch den Indie-Hörer ansprechen dürfte. Nicht nur die Melodien gehen unter die Haut, vor allem der Gesang berührt. Jackson vermeidet unnützes Geheule, wirkt wie eine hoffnungsvolle Ausgabe von Tom Smith (Editors), um einen weiteren Vergleich zu bemühen.
Viel wichtiger sind aber die zahlreichen Hits, an denen man einfach nicht vorbei kommt. Das Eröffnungsduo „There Must Be Something More To This“ und „There Will Be No Surprise“ pendelt zwischen Uptempo und erhebenden Melodien, steigert sich konstant und nimmt ungeahnt euphorische Dimensionen an. „Hang On“ ist die Antwort auf U2s „Walk On“, „Tell Me“ einer der spannendsten Rocksongs, die dieses Jahr hervorgebracht hat. Dazu kommt mit „Wish You Were Here“ ein famoser Abschluss zwischen Ballade und großem Prog-Rock. Gerade das Solo hat es in sich.
Nicht nur, dass „The Long Goodbye“ ein absoluter Grower ist, hier stimmt so ziemlich alles. Die Referenzen an bekannte Bands sind vorhanden, werden allerdings nicht obszön in den Vordergrund gerückt, sondern beschränken sich an angenehme Zitate, die mehr als Hommagen gedacht sind. Hits sind vorhanden, die sich allerdings nicht penetrant aufdrängen, und stellen einen talentierten Künstler vor, dem jede Aufmerksamkeit gebührt. Quality stuff, wie man auf der Insel sagen würde.
VÖ: 15.08.2008
Four Music (Sony BMG)
Wayne Jackson @ Myspace
„Glorious“
„Shine On“