Sigur Rós – Inní Mér Singur Vitleysingur
Das beschauliche Island gibt es längst nicht mehr. Mittlerweile ist die Insel nicht zuletzt dank seiner musikalischen Söhne und Töchter zu einer Wallfahrtslandschaft geworden. Gleichzeitig zeigen sich Sigur Rós, die vielleicht berühmteste Formation aus dem hohen Norden, überaus weltoffen. Auf ihrer neuen Platte „Með Suð Í Eyrum Við Spilum Endalaust“ geht es mitunter sogar recht geradlinig vorwärts. Wo „Gobbledigook“ noch ein Fest für Hippies war, kommt „Inní Mér Singur Vitleysingur“ dem typischen Popsong verdammt nahe.
Statt minutenlangem, behutsamen Aufbau in bester Post Rock-Manier geht es nun relativ direkt zur Sache. Geradlinig marschiert der Rhythmus, dazu hält man sich von Gitarren fern. Verzaubernde Melodien hüpfen durch den Raum, treffen auf Streicher und Jón Þór „Jónsi“ Birgissons gewohnt hohen, beinahe elfenhaften Gesang. Man hat hier also die lebhafte Variante von „Hoppípolla“ auf den Tisch bekommen, wo alles steppt, springt und euphorisch die Welt begrüßt. Dazu passt auch das Video, das live beim Benefizkonzert Nattura aufgenommen wurde, das auf das bedrohte isländische Ökosystem aufmerksam sollte. Hier ist auch „Gobbledigook“ gemeinsam mit Björk entstanden. Und wem das nicht reicht, der bekommt als exklusive B-Seite „Heima“ aus der gleichnamigen Dokumentation.
3,5/5 | Download-Single
VÖ: 07.09.2008
EMI Music
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Inní Mér Singur Vitleysingur
Gobbledigook (Live w/ Björk)