Metallica – The Day That Never Comes

(c) Anton Corbijn

Fünf Jahre seit dem Supergau. Bis heute wird „St. Anger“ von Rock-Journalisten als Blaupause für den ultimativen Verriss verwendet. Der Befreiungsschlag mit klirrender Snare und Hardcore-Teenage-Angst ist nicht ganz so gut gealtert, wie sich das Metallica gewünscht haben. Live sind sie zu ihren Wurzeln zurück gekehrt und wollen diesen Schwung auf die neue Platte „Death Magnetic“ mitnehmen. Erstmals seit 1991 hat man den Produzenten gewechselt, Rick Rubin ins Boot geholt. Ein erster Vorgeschmack ist die Single „The Day That Never Comes.

Mit knapp acht Minuten nimmt diese Ballade epische Dimensionen ein. Metallica ziehen die Klassiker zu Rate, man fühlt sich an Kaliber wie „Fade To Black“, „Welcome Home (Sanitarium)“ und vor allem „One“ erinnert. Die Mischung aus klarer Melodie und wuchtigen Gitarren funktioniert blendend. Einzig die Drums könnten mehr Abwechslung gebrauchen. Zur Halbzeit starten die alten Herren ganz unerwartet durch, rocken durch einen komplizierten, melancholischen Mittelteil. „Love is a four letter word“, erinnert uns Mr. Hetfield. Zweistimmige Maiden-Harmonien leiten das furiose Finale ein, das durch ein ausführliches, technisch versiertes Hammett-Solo und peitschende Drums die Nackenmuskulatur beansprucht. „The Day That Never Comes“ könnte mit Abstrichen auch auf „…And Justice For All“ stattfinden, nur dass man dieses Mal – Rob Trujillo sei Dank – auch den Bass hört. Wird groß.

4/5
VÖ: 10.10.2008
Mercury Records (Universal Music)
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