Alicia Keys – Superwoman
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz im deutschen Chartsverlauf von Alicia Keys zu sein, dass nach einer überaus erfolgreichen Single eine Bauchlandung mit dem Follow-Up folgt. Was bereits nach „Falling“ und „My Boo“ der Fall war, wiederholte sich auch nach dem furiosen „No One“-Comeback mit dem Nachfolger „Like You’ll Never See Me Again“. Dennoch scheut man sich nicht vor einer dritten Singleauskopplung, wohl in der Hoffnung, Keys drittem Album „As I Am“ neuen Aufschwung zu bescheren. Hierfür hat sich Alicia Keys mit der Linda Perry Komposition „Superwoman“ ihren persönlichen Lieblingstrack vom Album ausgesucht.
„Superwoman“ wird, wie könnte es auch anders sein, von einer Pianomelodie eröffnet. Der Song verhält sich zunächst dezent zurückhaltend und wird hauptsächlich von Keys leidenschaftlicher und qualitativ gewohnt starker Stimme geprägt. Mit einsetzenden Refrain erklingen auch die Drums und „Superwoman“ entfaltet leicht hymnischen Charakter. Durchaus passend, schließlich ist der Song an alle Frauen gerichtet, die für ihre Ziele kämpfen und den nicht immer einfachen Alltag zwischen Familie und Beruf bewältigen. Was lyrisch zu Teilen leicht überspannt wirkt, ist musikalisch in einem kraftvoll souligen Arrangement gut umgesetz worden, bei dem vor allem der Refrain samt Backgroundchor-Support gelungen ist. Dass Linda Perry für den Song verantwortlich ist, lässt sich kaum verbergen, denn Ähnlichkeiten zu Christina Aguileras „Beautiful“ oder „Hurt“ sind erkennbar. „Superwoman“ fällt somit in die Kategorie „Soul-Powerballade“, einem Genre dass meist qualitativ hochwertig erklingt, sich gleichzeitig aber stets auf der Grenze zur Langeweile bewegt. Mit einem Überraschungserfolg dürfte es daher wohl ziemlich schwer werden, dass macht aber nichts weiter, denn eine „Superwoman“ ist auch Alicia Keys schon längst.
Bewertung: 3,5/5
VÖ: 19.09.2008
J Records (Sony BMG)
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