Miel De Montagne

Miel De Montagne – Ouin Ouin

Miel De Montagne ist der etwas unbekannte Meister der feinsinnigen Indie-Pop-Hymnen. Die Songs des 28jährigen Franzosen werden millionenfach gestreamt und vermitteln herrliche Leichtigkeit, von sympathischer Elektronik und unverschämt eingängigen Melodien begleitet. Hier darf Pop noch Pop sein, ohne unnötige Coolness auszustrahlen – obwohl genau das wunderbar gelingt. Auch auf dem neuesten Album „Ouin Ouin“ finden lässiges Augenzwinkern sowie ehrliche, aus dem tiefsten Inneren empfundene Emotionen auf herrlich sympathische, energische Weise zusammen.

Weiterlesen
Alison Krauss & Union Station

Alison Krauss & Union Station – Arcadia

Sie mögen gemeinsam seit 14 Jahren kein Album veröffentlicht haben, doch war es um die Mitglieder von Alison Krauss & Union Station seither alles andere als still. Man sammelte als Sänger, Musiker, Songwriter und Produzenten über 70 Grammys und verkaufte zig Millionen Platten. Nun ist man wieder gemeinsam unterwegs – ohne Co-Sänger Dan Tyminski, der sich auf seine recht erfolgreiche Solokarriere (er ist unter anderem die Stimme des Avicii-Klassikers „Hey Brother“) konzentriert, dafür mit Neuzugang Russell Moore von IIIrd Tyme Out. „Arcadia“ befasst sich nach Angaben der Band mit Geschichten aus der Vergangenheit, von den guten alten Zeiten, die vielleicht doch nicht (immer) so gut waren.

Weiterlesen
The Blue Stones

The Blue Stones – Metro

The Blue Stones waren noch nie das typische Power-Duo, wenngleich es ein solches angesichts der Vielzahl an Zweiterkonstellationen wohl eh nicht (mehr) gibt. Die beiden Kanadier verstehen sich auf einen rockigen Sound mit Blues- und Garagen-Untertöne, der natürlich gewisse Querverweise auf frühe The Black Keys zulässt, jedoch auf herrlich eigenen Beinen steht. Das gilt selbstverständich auch für ihr mittlerweile viertes Studioalbum, das erfolgreich mit Konzeptkunst anbandelt. „Metro“ findet sich in einem dystopischen U-Bahn-System, wo der Protagonist eine Manifestierung dessen dunkler Seite konfrontieren muss.

Weiterlesen
Herrenmagazin

Herrenmagazin – Du hast hier nichts verloren

Endlich wieder da. Als wären sie nie weg gewesen. Et cetera. Und was auch immer. Fakt ist, dass das bis dato letzte Herrenmagazin-Album fast zehn Jahre auf dem Buckel hat. Irgendwann war tatsächlich Stille eingekehrt, selbst die Band wusste nicht so recht, ob denn noch etwas kommen würde. Und letztlich ging es doch schnell, von ‚glücklichen Fügungen und kreativen Zusammenstößen‘ quasi zur Fertigstellung eines neuen Albums gezwungen. Manche Ideen kreisten bereits seit gut zehn Jahren umher, andere entstanden in der jüngeren Vergangenheit, nur um letztlich zusammenzufinden. „Du hast hier nichts verloren“ klingt gleichzeitig so, als hätte es die Pause nicht gegeben, und mutet doch angenehm frisch an.

Weiterlesen
Sam Akpro

Sam Akpro – Evenfall

Warum sollte man Musik in Schubladen drängen, wenn man doch einfach verschiedenste Ideen und Ansätze frei miteinander kombinieren kann? Nach diesem Prinzip arrangiert Sam Akpro seine Songs. Der Südlondoner spielt mit Stimmungen, liebt Noir-Atmosphäre und findet Eingängigkeit selbst in ruppigen Gefilden. Zwischen sonnigen Tagen und kalten Nächten, zwischen Entfremdung und großem Wiedersehen spielt sich das erste komplette Album „Evenfall“ ab – wenig überraschend eine weitere kleine musikalische Häutung mit frischem Wind und alten Wunden, die wieder und wieder gekonnt zusammenfinden.

Weiterlesen
FYUS

FYUS – heal

„FYUS sind immer auf der Suche nach dem Funken Hoffnung in der Beschissenheit der Dinge.“ – dieses wundervolle Zitat eröffnet den Begleittext zum zweiten Album des Aachener Trios. Eigentlich gibt es FYUS bereits seit 2008, eine erste Platte landete aber erst 14 Jahre später, in Eigenregie. Das wurde fleißig betourt, in weiterer Folge griff Barhill Records zu. Dort erscheint mit „heal“ nun ein Werk, das sich dem katastrophalen Zustand der Gesellschaft und der Welt an sich bewusst ist, all dem jedoch die Stirn bietet und sich offensiv mit schwierigen, unschönen Dingen auseinandersetzt. Bis zumindest der besagte Funke Hoffnung ans Tageslicht tritt.

Weiterlesen
Vraell

Vraell – Once A Blue Hour

Musik aus Begleiter durch die Wirren des eigenen Lebens, so lässt sich das erste komplette Album von Vraell in etwa umschreiben. Der Brite mit sizilianischen Wurzeln verbindet zurückgenommenes Gitarrenspiel mit Beats und Ambientklängen, veröffentlichte bereits diverse Songs und EPs, teils mit mehr als stattlichen Streamzingzahlen. Das neue Material schrieb er überwiegend in der besonderen Stimmung der Frühlings- und Sommerdämmerung, rang dabei mit der eigenen inneren Zerrissenheit und seinem sizilianischen Erbe. Auf dem Weg zu Selbsterkenntnis widmet sich „Once A Blue Hour“ Experimenten, Sinnsuche und kleinen Klanggemälden.

Weiterlesen
Perfume Genius

Perfume Genius – Glory

Ein Außenseiter, der His People gefunden hat. Ein Songwriter, der wie ein solcher klingen wollte. Mike Hadreas interpretiert Perfume Genius immer so, wie es gerade passt und Sinn macht, gerne mal unvorhergesehen und komplex, doch stets von greifbarer Schönheit durchzogen. Davon gibt es auf dem nunmehr siebten Studioalbum mehr denn je, und Zeit ist es geworden. „Glory“ setzt sich offensiv mit eigenen Ängsten und der Paranoia des Zeitgeists auseinander, fühlt sich aber zugleich in seinem gewachsenen musikalischen Umfeld, mit einer starken Band und wichtigen Partnerschaften, wohler denn je.

Weiterlesen
Anna Hauss

Anna Hauss – Unknown Waters

Die Ungewissheit ist ein spannender, reizvoller Ort für Anna Hauss. Folk, Pop, Jazz und von Soul unterstützter Singer/Songwriter-Sound stattete bereits ihren starken Einstand „How Long Is Now“ aus, der sich mit Bedächtigkeit auseinandersetzte. In seiner Fortsetzung thematisiert die in Berlin geborene Musikerin den Rückzug ins Private sowie die Neugier auf Neues, von turbulenten Zeiten begleitet und beeinflusst. „Unknown Waters“ ist ein Konzeptalbum über das Unbekannte, das zugleich die musikalischen Möglichkeiten und das Songwriting Hauss‘ genauestens und konzentriert auslotet.

Weiterlesen
The Horrors

The Horrors – Night Life

Stillstand war noch nie die Sache von The Horrors. Auf ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum geht es jedoch in vielerlei Hinsicht zu etwas anderen Ufern. Von den Gründungsmitgliedern sind einzig Sänger Faris Badwan und Bassist Rhys Webb weiterhin an Bord, das Line-up wurde in den letzten Jahren sukzessive umgebaut, zugleich wollte man den vergleichsweise rohen Ansatz früherer Werke wiederbeleben. Dabei verzichtete man keinesfalls darauf, in den neueren Gefilden der letzten Platten zu wildern, bloß noch schroffer. Auf „Night Life“ verlassen sich die Briten mehr denn je auf Elektronik, auf donnernde Beateske und unterkühlte Stimmung mit Post Punk- und Gothic-Einschlag.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?